Demokratische Gemeinschaft trotz ethnischer Differenz: by Andrea Schlenker-Fischer

By Andrea Schlenker-Fischer

Einleitung Einleitung "What humans frequently suggest by way of disposing of clash is putting off range, and it really is of the maximum value that those shouldn't be thought of a similar" (Follett 1924: 300). Die Regierungsform der Demokratie hat besonders in der zweiten Halfte des letzten Jahrhunderts einen beeindruckenden Siegeszug hinter sich. Immer mehr Lander wurden demokratisch und selbst jene, die es (noch) nicht sind, beteuern, auf dem Weg dorthin zu sein oder die in Wahrheit bessere Demokratie eingefuhrt 1 zu haben. Spatestens seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion und dem Ende der sozialistischen Ara in vielen mittel- und osteuropaischen Staaten fehlt eine vor der Weltgesellschaft legitimierbare Systemalternative (Dahl 1998: 1). Diese normative Starke von Demokratie an sich darf jedoch nicht daruber hinwegt- schen, dass ihre Einfuhrung und Aufrechterhaltung ein voraussetzungsvolles Unterfangen ist. Insbesondere die Erfahrung der Transformation demokratischer in autoritare oder totalitare politische Systeme liess die Frage nach den mattress- gungen fur die Funktionsfahigkeit eines demokratischen platforms und seiner Stabilitat zu einer leitenden Problemstellung der Politikwissenschaft nach dem 2 Zweiten Weltkrieg werden (vgl. Kaase 1995: 204). Antidemokratische Ub- zeugungen und Bewegungen gehen heute vor allem mit fanatischem nationwide- mus oder religiosem Fundamentalismus einher. Besonders aktuell hinsichtlich der Stabilitatsbedingungen einer Demokratie ist vor diesem Hintergrund die Frage, ob demokratische Werte in der Bevolkerung verankert sind, additionally die Frage nach der politischen Kultur eines Landes. Die politische Kultur sollte mit der politischen Struktur ubereinstimmen - so lautet die Grundpramisse der politischen Kulturforschung

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Einleitung Einleitung "What humans frequently suggest by way of disposing of clash is putting off range, and it really is of the maximum value that those shouldn't be thought of a similar" (Follett 1924: 300). Die Regierungsform der Demokratie hat besonders in der zweiten Halfte des letzten Jahrhunderts einen beeindruckenden Siegeszug hinter sich. Immer mehr Lander wurden demokratisch und selbst jene, die es (noch) nicht sind, beteuern, auf dem Weg dorthin zu sein oder die in Wahrheit bessere Demokratie eingefuhrt 1 zu haben. Spatestens seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion und dem Ende der sozialistischen Ara in vielen mittel- und osteuropaischen Staaten fehlt eine vor der Weltgesellschaft legitimierbare Systemalternative (Dahl 1998: 1). Diese normative Starke von Demokratie an sich darf jedoch nicht daruber hinwegt- schen, dass ihre Einfuhrung und Aufrechterhaltung ein voraussetzungsvolles Unterfangen ist. Insbesondere die Erfahrung der Transformation demokratischer in autoritare oder totalitare politische Systeme liess die Frage nach den mattress- gungen fur die Funktionsfahigkeit eines demokratischen platforms und seiner Stabilitat zu einer leitenden Problemstellung der Politikwissenschaft nach dem 2 Zweiten Weltkrieg werden (vgl. Kaase 1995: 204). Antidemokratische Ub- zeugungen und Bewegungen gehen heute vor allem mit fanatischem nationwide- mus oder religiosem Fundamentalismus einher. Besonders aktuell hinsichtlich der Stabilitatsbedingungen einer Demokratie ist vor diesem Hintergrund die Frage, ob demokratische Werte in der Bevolkerung verankert sind, additionally die Frage nach der politischen Kultur eines Landes. Die politische Kultur sollte mit der politischen Struktur ubereinstimmen - so lautet die Grundpramisse der politischen Kulturforschung

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Ethnizität wird daher aus primordialistischer Perspektive als ein ursprüngliches Element42 menschlichen Daseins aufgefasst, das sich durch alle gesellschaftlichen Ablagerungen und Überformungen hindurch geltend mache. Ethnische Gruppen seien im Wesentlichen mit van den Berghes (1981) Worten „extended kin groups“. Die Bedingungen ihrer Entstehung sind vorbewusst, sie entziehen sich der rationalen Reflexion, sei es weil sie in den nicht-rationalen Fundamenten der Persönlichkeit wurzeln (Geertz 1963) oder weil sie vom genetischen Programm der Spezies Homo Sapiens gesteuert werden (van den Berghe 1981; Vanhanen 1999).

So hält Giesen fest: „Grenzen trennen und teilen die reale Vielfalt der Interaktionsprozesse und sozialen Beziehungen; sie markieren den Unterschied zwischen innen und außen, zwischen Fremden und Vertrauten. (…) Ohne elementare Landkarten im Kopf können wir uns nicht sinnvoll bewegen, und ohne Codes lässt sich die soziale Wirklichkeit nicht wahrnehmen. Codes der sozialen Klassifikation machen den Kern der Konstruktion von Gemeinschaftlichkeit und Fremdheit, von kollektiver Identität und Differenzierung aus“ (1993: 30).

Spätestens seit Max Weber ist im Grunde klar, dass Gemeinsamkeiten erst dann zu Gemeinschaft führen, wenn sie subjektiv als gemeinsames Merkmal empfunden werden. Diese subjektive Empfindung kann 41 Vgl. für einen guten Überblick Ganter 1995. Ursprünglich heißt vor allem von Geburt an gegeben und durch genetische Prädispositionen vermittelt, unabhängig von bewussten sozialen Interaktionsprozessen und anderen Formen der Vergemeinschaftung oder Vergesellschaftung vorgelagert. 42 Besonderheit ethnischer Gemeinschaften 51 jedoch nicht a priori vorausgesetzt werden, sondern ist selbst erklärungsbedürftig (Weber 1980: 234).

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