
By Franz Ebner (auth.), Univ.-Prof. Dr. Walter Pieringer, Univ.-Prof. Dr. Franz Ebner (eds.)
Die Philosophie der Medizin wird gegenwärtig heftig diskutiert – und zwar mit Recht: zu konträr sind ihre Heilsbotschaften, therapeutischen Methoden und sozialen Ziele. Die sogenannte naturwissenschaftliche Medizin – etwas respektlos "Defekt-Reparaturmedizin" genannt – erkennt Krankheit vor allem als Störung, die es zu beseitigen, zu reparieren gelte und läßt den Menschen als Subjekt außer acht. Die sogenannte humanwissenschaftliche Medizin demgegenüber sieht Krankheit als Lebenskrise, welche es sozial zu erkennen und subjektiv zu verantworten gelte. Sie vernachlässigt die empirische Seite. Gesundheitspolitik wie Wissenschaftstheorie fordern eine Integration dieser konträren philosophischen Ansätze. Namhafte europäische Philosophen und Mediziner zeigen hier aktuelle wissenschaftliche Wege zur Bewältigung dieses folgenreichen Dilemmas in der gegenwärtigen Medizin. Das Buch wendet sich an kritische Mediziner, an Lehrer der Medizin und Gesundheitspolitiker. Es dient auch dazu, eine wissenschaftliche Brücke zwischen der Klinischen Medizin und der Alternativmedizin aufzuzeigen.
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Lay zählt in seiner umfangreichen Darstellung der "Komplexen Wissenschaftstheorie"(1973) allein 13 verschiedene Typen der Hermeneutik auf. Eine medizinische Hermeneutik allerdings gibt es bei ihm noch nicht. Sie kann ebenso wie die noch nicht genannte "Tiefenhermeneutik" (Habermas 44 Peter Hahn 1973, Danzer 1995) - allenfalls unter dem Thema "personale Hermeneutik" subsumiert werden. Die allen diesen Typisierungen gemeinsamen methodischen Schritte sind nach Lay im hermeneutischen Erkenntnisakt am günstigsten durch vier Schwerpunkte zu beschreiben: Neben der Definition bzw.
So hat 1995 der Psychosomatiker Gerd Rudolf Selbstbewußtheit, Intentionalität, Geschichtlichkeit, Zukunftsorientierung, Unbewußtheit, Symbolfähigkeit und Identität als diejenigen Dimensionen des Subjekts charakterisiert, denen die Aufmerksamkeit des Arztes zu gelten habe. Nach Rudolf ist der Körper mit seiner Organmorphologie und seinen Organfunktionen auf der biologischen Ebene Objekt naturwissenschaftlicher Untersuchung und Behandlung, auf der personalen Ebene dagegen ist der Körper ein wesentlicher Teil des Subjekts mit all seinen erfahrungsbasierten Kognitionen und Emotionen (26).
Sokrates begründete den Dialog. Bei Kant gilt sie als die Lehre von den bloß wahrscheinlichen Schlüssen. In der Hegel- Wissenschaft L1nJ Wissenschaftlichkeit in der Medizin 45 sehen Philosophie wird sie, über den Rahmen einer Methodik der Wahrheitsfindung hinaus, zur Grundlage eines umfassenden Denksystems. K. Marx wandte das dialektische Prinzip auf die Bedürfnisanalyse und die gesellschaftlichen Verhältnisse an. In neuerer Zeit hat sich die "Frankfurter Schule" (Horkheimer, Adorno, Habermas) mit der sog.