Anreizorientierte Aufsicht über Wertpapierdienstleister: by Thomas Hoffmann

By Thomas Hoffmann

Der Kapital- bzw. Wertpapiermarkt ist neben dem Geld- und dem Kreditmarkt die dritte Säule für die Finanzierung von Unternehmen. In der ökonomischen Theorie wurde die Hypothese effizienter Kapitalmärkte erst mit dem Aufkommen der Marktmikrostrukturtheorie, die sich vor allem mit Fragen der Marktorganisation beschäftigt, um die explizite Integration der Akteursbeziehungen und Transaktionsprozesse ergänzt. Erstmals wurden auch Interessenkonflikte zwischen einzelnen Marktakteuren berücksichtigt. Bislang wurde jedoch die Vermittlungs- und Beratungstätigkeit professioneller Finanzdienstleister vernachlässigt. Insbesondere mangelt es an Analysen der dabei auftretenden Konflikte mit Kunden.

Thomas Hoffmann greift dieses Defizit auf und analysiert für das Gebiet der Wertpapierintermediation das Verhältnis der Anleger zu den von ihnen in Anspruch genommenen Wertpapierdienstleistern unter Effizienzgesichtspunkten. Er vergleicht bestehende aufsichtsrechtliche Vorschriften für den Wertpapierhandel in Deutschland mit den Regelungen der united states und identifiziert Schwachstellen der bisher praktizierten Systeme staatlicher Aufsicht. Mit seinen performanceorientierten Preis- und Transparenzmodellen regt der Autor eine Diskussion über effizienzorientierte Prinzipien der bislang weitgehend ohne wirtschaftstheoretische Fundierung praktizierten deutschen Wertpapieraufsicht an.

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Der Kapital- bzw. Wertpapiermarkt ist neben dem Geld- und dem Kreditmarkt die dritte Säule für die Finanzierung von Unternehmen. In der ökonomischen Theorie wurde die Hypothese effizienter Kapitalmärkte erst mit dem Aufkommen der Marktmikrostrukturtheorie, die sich vor allem mit Fragen der Marktorganisation beschäftigt, um die explizite Integration der Akteursbeziehungen und Transaktionsprozesse ergänzt. Erstmals wurden auch Interessenkonflikte zwischen einzelnen Marktakteuren berücksichtigt. Bislang wurde jedoch die Vermittlungs- und Beratungstätigkeit professioneller Finanzdienstleister vernachlässigt. Insbesondere mangelt es an Analysen der dabei auftretenden Konflikte mit Kunden.

Thomas Hoffmann greift dieses Defizit auf und analysiert für das Gebiet der Wertpapierintermediation das Verhältnis der Anleger zu den von ihnen in Anspruch genommenen Wertpapierdienstleistern unter Effizienzgesichtspunkten. Er vergleicht bestehende aufsichtsrechtliche Vorschriften für den Wertpapierhandel in Deutschland mit den Regelungen der united states und identifiziert Schwachstellen der bisher praktizierten Systeme staatlicher Aufsicht. Mit seinen performanceorientierten Preis- und Transparenzmodellen regt der Autor eine Diskussion über effizienzorientierte Prinzipien der bislang weitgehend ohne wirtschaftstheoretische Fundierung praktizierten deutschen Wertpapieraufsicht an.

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1, Abs. 2 - 9 WpHG) BestExecutionVerpflichtung (§ 33a WpHG) Wohlverhaltensregeln bei der Auftragsausführung (§ 31c WpHG) Vorschriften über die Behandlung von Interessenkonflikten (§ 31 Abs. 1 Nr. 2 WpHG) eingeschränkt ja eingeschränkt ja ja ja ja ja eingeschränkt nein nein ja Private Anleger Geeignete Gegenparteien Quelle: in Anlehnung an Duve und Keller (2006c, S. 2431), eigene Zusammenstellung. Allgemeine Verhaltensregeln Die allgemeinen Verhaltensregeln nach § 31 WpHG sollen dafür sorgen, dass die Kunden von Wertpapierdienstleistungsunternehmen im Zuge der konkreten Erbringung von Dienstleistungen oder als Folge hiervon keine Schäden erleiden.

2 WpHG) eingeschränkt ja eingeschränkt ja ja ja ja ja eingeschränkt nein nein ja Private Anleger Geeignete Gegenparteien Quelle: in Anlehnung an Duve und Keller (2006c, S. 2431), eigene Zusammenstellung. Allgemeine Verhaltensregeln Die allgemeinen Verhaltensregeln nach § 31 WpHG sollen dafür sorgen, dass die Kunden von Wertpapierdienstleistungsunternehmen im Zuge der konkreten Erbringung von Dienstleistungen oder als Folge hiervon keine Schäden erleiden. Deshalb müssen die Wertpapierdienstleistungsunternehmen ihre Dienstleistungen mit Sorgfalt und Sachkenntnis erbringen.

Ausführlicher wird dies von Sindelar (2007, S. 208 - 211) dargelegt. Diese Unternehmen müssen zwei der drei folgenden Kriterien erfüllen: eine Bilanzsumme über 20 Mio. ¤, Umsatzerlöse über 40 Mio. ¤ sowie für die Wertpapieranlage zur Verfügung stehende Eigenmittel über 2 Mio. ¤. §§ 31a Abs. 5, 31b Abs. 1 Satz 2 WpHG. Die Entscheidung liegt also nicht bei ihm selbst. 59 Im Ergebnis ergibt sich ein nach Kundengruppen abgestuftes System von Verhaltens- und Organisationspflichten, das die materielle Schutzbedürftigkeit der jeweiligen Anlegergruppen berücksichtigen soll.

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